„Beim Einsatz der Tablets zum Musizieren mit digitalen Sounds fand ein wichtiger Perspektivwechsel im Umgang mit Technologien statt – meine Schülerinnen und Schüler wurden vom Konsumenten zum Klangerzeuger. “

Projektleiterin und Musiklehrerin der Schönbein-Realschule Metzingen

Musizieren mit digitalen Sounds – Verklanglichung einer Bildgeschichte

Projektbeschreibung

Die Verklanglichung von Bild, Szene bzw. Text sowie die Fähigkeit, Hörerlebnisse sprachlich zu äußern und Musik zu reflektieren, sind ein erklärtes Lernziel im Bildungsplan Baden-Württembergs. Im Projekt „Musizieren mit digitalen Sounds - Verklanglichung einer Bildgeschichte“ hat man sich diesem Ziel auf ganz besondere Weise genähert. Im Rahmen einer Unterrichtseinheit zum Themengebiet der Programmmusik sollten die Schülerinnen und Schüler im Zusammenwirken von Kunst und Musik lernen, außermusikalische Inhalte musikalisch auszudrücken. Dazu hatten sie im Kunstunterricht zunächst die Aufgabe, Gemälde von Fischen mit der „Auskratztechnik“ zu entwerfen. Auf Grundlage dieser Gemälde sollten sie dann im Musikunterricht Bildgeschichten ausarbeiten und dabei bestimmte Stimmungs- und Emotionsfelder in ihre Geschichten einfließen lassen, die zuvor im Plenum erarbeitet und durch Adjektive wie „fröhlich“, „traurig“, „spannend“ und „verwirrt“ festgehalten wurden. Anschließend wurden die Bildgeschichten mithilfe digitaler App-Synthesizer auf dem Samsung Galaxy Tab S7 gemeinsam in Kleingruppen musikalisch untermalt und dargestellt. Im kollaborativen Miteinander entstanden so Klangcollagen, Cluster Sounds oder auch Dialogformen wie Ruf und Antwort. Die Präsentation der Verklanglichung und der Fisch-Geschichte erfolgten „live“ in der Klasse, während die Collagen für alle sichtbar an die Leinwand projiziert wurden, um sich abschließend über die Erfahrungen im Zusammenhang von Gemälde-Collage, Emotion, Musik und Geschichte auszutauschen.

Einsatz digitaler Unterrichtsmittel

Mit den verwendeten Apps „QiBrd“ und „Saucillator“ wurde das Galaxy Tab S7 zum digitalen Synthesizer, mit dem die Schülerinnen und Schüler ohne große musiktheoretische Vorerfahrungen und Vorkenntnisse an ihrer Verklanglichung arbeiten konnten. Das Musizieren mit digitalen Sounds stellt hierbei eine gute Ergänzung zum herkömmlichen Musizieren mit Instrumenten dar. Nach wie vor braucht es natürlich auch das Musizieren auf analoge Weise ¬– mit einem Instrument in der Hand und dem unmittelbaren Empfinden für die Wirkung unterschiedlicher Tonhöhen und dem Zusammenhang zwischen Instrumentenaufbau und Klangton. Der große Vorteil des im Projekt verfolgten Ansatzes des digitalen Musizierens liegt jedoch in der Teilhabe – die Schülerinnen und Schüler benötigen keine Vorkenntnisse im Notenlesen oder Schreiben, noch im Spielen eines Instruments. So kann jeder „Musik machen“ und an einem musikalischen Prozess teilhaben, welcher am Ende zu einem gemeinsamen Musizieren und Erfahren von Musik führt.

Umsetzung

1. Herstellung der Fisch-Gemälde mithilfe der „Auskratztechnik“ im Bildende-Kunst-Unterricht

2. Nähere Bestimmung der vier Stimmungs- und Emotionsfelder im Plenum (Musikunterricht)

3. Bildgeschichte anhand der Fisch-Gemälde und der Stimmungsfelder entwerfen und aufschreiben (Gruppenarbeitsphase I)

4. Gemeinsame Entwicklung der musikalischen Darstellung der Bildgeschichte. Die Darstellung erfolgt mittels der digitalen Synthesizer (Apps Saucillator und QiBrd) (Gruppenarbeitsphase II)

5. Präsentationen der Verklanglichungen und Austausch über das Gehörte

Ergebnisse

Der innovative Ansatz, mithilfe digitaler Medien im Musikunterricht cineastische Klangkulissen zur Verklanglichung einer Bildergeschichte zu erzeugen, hat zu einer hohen Motivation und Anstrengungsbereitschaft auf Seiten der Schülerinnen und Schüler geführt. Das offene Lehr-Lern-Arrangement bot hierbei viel Raum für Kreativität, da die Apps in Kombination mit dem intuitiven Tablet ein einfaches Musizieren und Improvisieren in der Gruppe ermöglichten. Durch den Gruppenarbeitsauftrag wurden nicht nur digitale Lernmöglichkeiten erschlossen, sondern auch sozial-emotionale Räume des Lernens und Interagierens eröffnet. Aber auch der Aspekt der Selbstdifferenzierung fand hier ganz konkret Anwendung, da die Ausgestaltung der Verklanglichung mit den Apps in unterschiedlicher Komplexität nach individuellem Lerntempo erfolgen konnte. Die Kombination aus digitalem und sozialem Lernen bei gleichzeitigem Eintreten in einen musikalischen Prozess, trug hier zu einem Lernen auf mehreren Ebenen bei. Die Schülerinnen und Schüler lernten Musik zu erdenken und zu erschaffen, mithilfe digitaler Medien zu produzieren und ihre Ergebnisse zu präsentieren. Durch den abschließenden Austausch im Plenum konnte ein Beitrag zu den Lernzielen „Hörerlebnisse sprachlich zu äußern“ und „Musik zu reflektieren“ geleistet werden. Ein wesentlicher Lernerfolg bestand jedoch auch in einer veränderten Sichtweise auf den Umgang mit Technologien, da die Schülerinnen und Schüler im Projekt vom Konsumenten zum Klangerzeuger wurden und so das produktive Potenzial digitaler Medien erfahren haben.

Eindrücke aus dem Unterricht

Aus der Praxis in die Praxis - spannende Unterrichtsideen unserer Partnerschulen

Mit unseren Partnerschulen führen wir medienpädagogische Modellprojekte durch, um die vielfältigen Möglichkeiten digitaler Lehr- und Lernszenarien zu erproben. Lassen Sie sich von den Unterrichtsprojekten unserer Partnerschulen inspirieren – denn inspirierende Lehr- und Lernerfahrungen machen Schule!

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